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AVIVA-BERLIN.de im November 2024 - Beitrag vom 09.05.2002


Interview mit Anette Haag
AVIVA-Redaktion

Die Volkswirtin und Handelslehrerin hat das Konzept für die Fortbildung "eBusiness: Kommunikation und Marketing in Institutionen und Unternehmen" entwickelt und ist für die Umsetzung verantwortlich




Anette Haag

Interview mit Annette Haag - Quereinsteigerin und eBusiness-Expertin für das FrauenComputerZentrum

  • AVIVA-BERLIN.de: Sie sind eine typische Quereinsteigerin. Wie kamen Sie dazu, Kurse im Bereich eBusiness zu unterrichten?
  • Annette Haag: Spannend ist für mich die Verbindung zu meiner wirtschaftswissenschaftlichen Ausbildung.
    Bei der Konzeption der Fortbildung "eBusiness: Kommunikation und Marketing in Institutionen und Unternehmen" hat sich dieses Hintergrundwissen als sehr nützlich erwiesen. Mein bisheriger Schwerpunkt Datenbanken spielt auf der technischen Seite eine wichtige Rolle.

  • AVIVA-BERLIN.de: Warum wurde die Fortbildung "eBusiness: Kommunikation und Marketing in Institutionen und Unternehmen" ins Leben gerufen? Wo sehen Sie hier den Bedarf?
  • Annette Haag: eBusiness bedeutet die Umsetzung von Geschäftsprozessen mit elektronischen Mitteln. Im Grunde sind alle Unternehmen und Institutionen von dieser Veränderung betroffen. Schon eMail zu nutzen, ist der erste Schritt zum eBusiness.

    Auch kleinere Unternehmen haben mittlerweile Webauftritte und beginnen, die Möglichkeiten des Internets zur Kommunikation mit Kundinnen und Kunden oder GeschäftspartnerInnen, aber auch intern zu nutzen.

    Sollen die Arbeitsabläufe über das Internet abgewickelt werden, verändert dies die gesamte Organisation. Es ist nicht nur die Umsetzung einer technischen Lösung, sondern auch die Arbeitsinhalte der einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verändern sich. Es sollte in der Organisation zumindest eine Person geben, die diesen Prozess koordiniert - als eBusiness-Managerin.

    Die Qualifikation einer eBusiness-Managerin besteht einerseits aus dem spezifischen Branchenwissen und technischen know how. Sie muss in der Lage sein, sich mit der Geschäftsleitung und den Mitarbeiterinnen zu verständigen, aber ebenso mit der Softwarefirma über die technische Umsetzung zu verhandeln und zusammen mit einer Unternehmensberatung eine eBusiness-Strategie auszuarbeiten.
    Natürlich ist diese Qualifikation auch bei Beratungsfirmen gefragt, oder kann freiberuflich umgesetzt werden.

  • AVIVA-BERLIN.de: Der Kurs richtet sich an Neueinsteigerinnen im Bereich eBusiness: Wie leben sich Natur-, Wirtschafts- oder Gesellschaftswissenschaftlerlinnen in diesem für sie neuen Bereich ein? Wo setzt der Kurs an und wie werden das technische Know-how, das Marketingwissen und die soft-skills vermittelt?
  • Annette Haag: Voraussetzung ist natürlich, dass die Teilnehmerinnen auch Spaß am Internet haben und sich mit techniknahen Problemstellungen auseinandersetzen wollen.

    Gleichzeitig knüpfen wir an die Berufserfahrungen der Teilnehmerin an, z.B. die Erfahrung im Planen und Umsetzen von Projekten, im Analysieren von Prozessen oder auch praktische Erfahrung mit Marketing.

    Die vermittelten technischen und auch die Marketingkenntnisse werden in Praxisprojekten erprobt und umgesetzt. Die Teilnehmerinnen können ihre Erfahrung und ihr Branchenwissen nutzen, indem sie Projekte aus ihrem Berufsbereich wählen und können gleichzeitig Erfahrungen mit der technischen Realisierung machen.

    Die Praxisprojekte werden in Kleinteams von vier bis fünf Frauen bearbeitet. Auf die Teamarbeit werden die Teilnehmerinnen mit z.B. Kommunikationstraining vorbereitet. So können sie in der Projektarbeit auch die notwendigen soft-skills erproben.

  • AVIVA-BERLIN.de: Wie werden die soft-skills für die Entwicklung von Konzepten für eBusiness-Lösungen entwickelt und trainiert?
  • Annette Haag: Auch hier sind wieder vor allem die Praxisprojekte zu nennen. Die Teilnehmerinnen entwickeln Konzepte und setzen sie um.
    Die Praxisprojekte werden durch Unterrichtseinheiten zu Projektmanagement, Consulting und verwandten Themen vorbereitet und während der Umsetzungsphase von uns begleitet.

    Die Verhandlungen mit den Auftraggebern über die Projektziele und -inhalte werden von den Teilnehmerinnen geführt. So können die Teilnehmerinnen in einer gecoachten Situation ihre Strategien erproben und reflektieren.

  • AVIVA-BERLIN.de: Wie groß ist die Teilnehmerinnenzahl pro Kurs?
  • Annette Haag: 18 Teilnehmerinnen, jede Teilnehmerin hat einen eigenen PC zur Verfügung mit Internetzugang und eMail-Account.

  • AVIVA-BERLIN.de: Sicher bekommen die Teilnehmerinnen ein Abschlusszertifikat. Gibt es dazu eine Abschlussprüfung oder wie wird die Einschätzung der Teilnehmerinnen vorgenommen?
  • Annette Haag: Die Teilnehmerinnen beweisen in den Praxisprojekten ihr Können. Sie erstellen konkrete Produkte, die in der Gruppe und am Ende der Fortbildung auch einer interessierten Öffentlichkeit vorgestellt werden. Ãœber die einzelnen Unterrichtsinhalte gibt ein ausführliches Zertifikat des FCZB Auskunft.

  • AVIVA-BERLIN.de: Sie sprechen davon, dass Sie arbeitslosen Akademikerinnen berufliche Perspektiven eröffnen möchten. Welche Möglichkeiten haben die Teilnehmerinnen, Kontakte in ihrem neuen Berufsfeld zu knüpfen? Welche konkreten Berufsmöglichkeiten eröffnen sich den Teilnehmerinnen nach Abschluss der Fortbildung?
  • Annette Haag: Um zunächst einen ersten Einblick in den Berufsalltag zu bieten, laden wir Frauen, die in diesen Berufsfeldern tätig sind, als Expertinnen ein. Durch die Praxisprojekte, die mit realen Auftraggebern durchgeführt werden, können die Teilnehmerinnen ein Stück Berufsalltag vorwegnehmen und ausprobieren.

    Das dreimonatige Praktikum am Ende der Fortbildung bietet den Einstieg in die Arbeitswelt. Die Teilnehmerinnen können als Beraterin Unternehmen oder Institutionen ihrer Branche bei der Einführung von eBusiness-Prozessen begleiten oder als eBusiness-Managerin intern für diese Prozesse verantwortlich sein.

  • AVIVA-BERLIN.de: Wo sehen Sie die Chancen & Möglichkeiten für den Bereich Klassisches und Online-Marketing?

  • Annette Haag: Sobald es um Kommunikationskonzepte geht, die nach außen, aber auch nach innen wirken, spielt Marketing eine wesentliche Rolle. Marketingkenntnisse können als Grundqualifikation angesehen werden, die in vielen Anforderungsprofilen auftaucht. Auch die Instrumente des Online-Marketing sind so vielfältig, dass sie auch in einem nicht kommerziellen Kontext einsetzbar sind, wie z.B. Newsletter, die über ein bestimmtes Themengebiet oder eine Institution informieren.

Vielen Dank für das Interview.

Weitere Informationen unter:
www.fczb.de


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Beitrag vom 09.05.2002

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